Plettenberg, 02.12.2018: Am gestrigen Samstag trafen wir im Endspiel um den Bezirksmannschaftspokal auf die Schachfreunde aus Lennestadt. Was auf dem Papier nach einer klaren Sache aussah, entwickelte sich zu einem Pokaldrama. Es dauerte 5 Stunden und 55 Minuten bis der Sieger feststand. Manfred Nölke zum Samstag:

Aber der Reihe nach: Unser Team wurde mit Alex Browning und Marc Schulze, zwei Spielern der Ersten aus der NRW-Klasse, und Manfred Nölke und Marek Maniocha, zwei Spielern aus dem Verbandsligateam, ins Rennen geschickt. Wer sollte also glauben, dass wir mit dem Bezirksligateam Problem haben würden? Hierzu muss man aber wissen, dass die Mannen aus Lennestadt nur in ihrer Liga spielen, da in höherklassigen Mannschaften acht Spieler benötigt werden, hier im Pokal aber eben nur vier. Dass das für höher spielende Vereine zum Problem werden kann, mussten z.B. in der ersten Runde dieses Wettbewerbs schon die Lüdenscheider erfahren, die nämlich genau gegen diese Mannschaft kläglich scheiterten.

Wir waren also gewahrt und wussten auch aus langer Erfahrung gegen die supernette Truppe, dass das kein Spaziergang werden würde. So nahm das Spiel seinen Lauf. Wie üblich von mir, stand ich des Öfteren auf, um mir ein Bild von den anderen Partien zu machen. Nach spätestens zwei Stunden, hätte ich keinen Pfifferling mehr auf uns gewettet. Alex stand mehr als gedrückt. Marc hatte einen Bauern eingebüßt. Ich selbst fand meine Stellung nicht gerade Dolle und Marek stand stark unter “Beschuss”.

Beruhigt wurde ich erst, als Marc nach drei Stunden seine Stellung Zug um Zug verbesserte, eine Qualität und damit kurz später auch die Partie gewann. Leider dauerte es nicht sehr lange, bis Alex die Segel streichen musste. Unter Druck musste er seine Dame gegen einen Turm geben. Das langte dem ehemals für Plettenberg in der 2. Bundesliga spielenden Stupperich zum Sieg. 1:1 und an Brett 1 verloren, das konnte für die Wertung nicht gut sein.

Ich selbst hatte nun wirklich nicht meinen allerbesten Tag erwischt und wurde gleich in der Eröffnung von einem starkem Zug überrascht. Zum Glück gelang es mir, einige starke Züge zu finden bevor ich wieder patzte. Als mein Gegner dann glaubte sich befreien zu können, stellte er damit die Partie quasi ein. Die Gewinnkombination hätte meine Fähigkeiten nicht überschreiten sollen, tat es aber. Ich vertauschte die Züge, stand immer noch besser, um dann eine fast ausgeglichene Stellung zu erreichen. Zum Glück übersah mein Gegenüber dann aber ein Damenopfer meinerseits und die Partie nahm noch ein glückliches Ende.

Nun stellten sich viele auf eine Entscheidung im Blitzschach ein, denn Marek stand immer noch mit dem Rücken zur Wand, bei einem 2:2 wäre die Brettwertung gleich gewesen. Zwei Bauern hatte er zwischenzeitlich weniger. Die Stellung war aber so kompliziert, dass es immer wieder Auf und Abs gab. Ich muss Marek hier nun wirklich huldigen: Nach fast 6 Stunden Spiel unter diesem Druck, war es für mich heldenhaft, dass er am Ende tatsächlich das Sieg bringende Unentschieden zum Mannschaftssieg erreichte.

Nach der Nervenschlacht gilt es nun, die Stärke aus diesem Sieg mitzunehmen und für die kommenden schweren Kämpfe zu Bündeln. Schon am kommenden Sonntag, den 09.12. wird unsere Erste ein richtungsweisendes Spiel gegen Essen - Katernberg haben. Hier heißt es dann Tabellenerster gegen den Zweiten. Ab 11 Uhr sind dann alle Kiebitze herzlich eingeladen, denn dort wird sicherlich hochkarätiges Schach geboten.