Nachruf Jan-Dirk Marl

 

* 3. Juli 1934 † 24. März 2018

 

 

 

Die Schachvereinigung 1920 Plettenberg e. V. trauert um ihren Schachfreund und Ehrenvorsitzenden Jan-Dirk Marl, der am 24. März 2018 im Alter von 83 Jahren nach langer Krankheit verstarb.

 

Jan-Dirk Marl hat über Jahrzehnte die Entwicklung der Schachvereinigung Plettenberg maßgebend geprägt und war auch im Schachbezirk Sauerland, im Schachverband Südwestfalen und im Schachbund Nordrhein Westfalen weit über seinen Heimatverein hinaus tätig.

 

Sein Wirken im Schachbezirk Sauerland begann er für kurze Zeit als Bezirksspielleiter und wurde dann in schneller Folge Bezirksvorsitzender, 1. Vorsitzender des Schachverbandes Südwestfalen und Mitglied des Präsidiums des Schachbundes NRW.

 

1962 trat Jan-Dirk Marl der Schachvereinigung Plettenberg bei und begann 1968 seine Vorstandsarbeit als 2. Vorsitzender. Er zählte viele Jahre zu den besten Plettenberger Schachspielern, wurde viermal Stadtmeister und spielte hunderte Partien in unterschiedlichen Mannschaften seines Vereines. Viele Plettenberger Bürger erinnern sich an zahlreiche Simultanschach-Veranstaltungen mit Jan-Dirk Marl im Rahmen der Plettenberger Wochen.

 

1974 wurde er zum 1. Vorsitzenden der Schachvereinigung gewählt. Diese Funktion übte er zunächst ununterbrochen 23 Jahre lang bis 1997 aus.

 

Unter seiner Leitung gründete die Schachvereinigung Plettenberg bereits in den 70er Jahren eine Jugendabteilung mit eigenem regelmäßigen Trainings- und Spielbetrieb. Das größte Projekt in seiner Vereinstätigkeit war in den 80er Jahren der Bau und die Erweiterung des Schachsportheimes Böddinghausen. Dabei leistete Marl nicht nur organisatorische und planerische Arbeit, sondern er war in intensiver Weise auch direkt an den praktischen Bautätigkeiten beteiligt. Solange es ihm gesundheitlich möglich war, besuchte er das Schachheim in den weiteren Jahren täglich und war dort für seine Schachfreunde ein steter Ansprechpartner in allen Belangen.

 

Nachdem der Verein sein neues Heim in Böddinghausen bezogen hatte, gewann die Schachvereinigung unter dem Vorsitz von Jan-Dirk Marl schnell auch überregional an Bedeutung. In den 90er Jahre wirkte Jan-Dirk Marl an der schachsportlichen Entwicklung und Gestaltung des Vereines entscheidend weiter mit. Nachdem die Jugendmannschaft in der höchsten Liga spielte, erfolgte parallel ein rascher Aufstieg der ersten Seniorenmannschaft von der Bezirksliga bis hin zum Jahr 1997 in die 1. Bundesliga. Der Plettenberger Spielerkader umfasste zu dieser Zeit zahlreiche internationale Titelträger, die zu den Mannschaftskämpfen aus ganz Europa anreisten.

 

Während der Verein damit auf seinem bis heute sportlichen Höhepunkt angekommen war, stellte sich Marl 1998 nicht mehr zur Wiederwahl des 1. Vorsitzenden. Mit 63 Jahren begab er sich als Schachfunktionär in den Ruhestand, der aber nicht endgültig sein sollte. Nachdem die Schachvereinigung in weiteren 10 Jahren zunächst ihren eingeschlagenen Weg erfolgreich fortsetzen konnte, geriet der Verein im Jahr 2007 in eine finanziell problematische Lage. Jan-Dirk Marl erklärte sich in dieser Situation sofort bereit wieder Verantwortung zu übernehmen und ließ sich 2008 im Alter von 74 Jahren nochmals für weitere drei Jahre zum 1. Vorsitzenden der Schachvereinigung Plettenberg wählen.

 

In den letzten Jahren seiner Vorstandsarbeit gelang ihm die schwierige Aufgabe, den Verein neu auszurichten und wieder auf gesunde Füße zu stellen.

 

Aufgrund seines langjährigen unermüdlichen und sehr erfolgreichen Wirkens wurden Jan-Dirk Marl von den Schachorganisationen zahlreiche Ehrungen zuteil. Marl war u.a. Ehrennadelträger des Schachbundes NRW, Ehrenmitglied des Schachbundes NRW, Ehrenvorsitzender des Schachverbandes Südwestfalen und Ehrenvorsitzender der Schachvereinigung 1920 Plettenberg.

 

Die Schachvereinigung Plettenberg verliert mit Jan-Dirk Marl einen Schachfreund, der mit seinem Wirken für den Schachsport, für den Jugendbereich und für das gesamte Vereinsleben jahrzehntelang Motor und Mittelpunkt des Vereines war. Für alle, die ihn kennenlernen durften, wird er auch weiterhin ein unersetzliches Vorbild sein. Die heimischen Schachsportler werden sein Andenken stets in besonderen Ehren halten.